SCHIBIG BILDHAUER CH-6422 Steinen Switzerland
HOLZSCHNITZER, HOLZBILDHAUER, VERGOLDER, RESTAURATOR
WOOD-CARVING, SCULPTURE IN WOOD, GILDING, RESTORATION
sculptor-Rundschreiben 10
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Viel Vergnügen wünscht
Bildhauer Josef Schibig
Episoden aus dem Schnitzlerleben
(Fortsetzung aus Nr. 8)
Bei meinem zweiten Aufenthalt bei Reichmuth in Schwyz, 1951 bis 53, konnte ich die in Italien erworbenen Kenntnisse sehr gut anwenden. Im letzten Rundbrief habe ich schon die grossen Figuren erwähnt, die ich ganz selbständig gestalten durfte. Doch blieben auch mir die Zweifel inbezug auf den gewählten Weg nicht erspart. Ohne das allergeringste ererbte materielle Gut, mit dem brennenden Wunsch nach einer eigenen Familie, mit Kindern und möglichst eigenem Haus: war da wenigstens eine kleine Chance, dies als angestellter Schnitzler zu verwirklichen? War eventuell das Gründen einer eigenen Werkstatt nicht noch viel risikoreicher? Der Blick in die Zukunft zeigte nur Nebel; jedoch statt die Hände in den Schoss zu legen, begann ich, wie schon früher erwähnt, eine Ausbildung für die Matura mittels Fernkurs. Geplant war, diese in zwei Jahren hinter sich zu bringen. Nach etwa zwei Drittel des Pensums schien es mir wichtig, mein Französisch mit einem Arbeitsplatz im Sprachgebiet aufzupolieren. Englisch hatte ich schon seit der 2. Sek. ebenfalls in Abendkursen und mit viel Lesen recht gut gelernt. Italienisch wurde mir mittels Naturmethode eingepflanzt, was so ging: zuerst gab ich einem italienischen Mitarbeiter - Antonio Colombo, derselbe, der mich später zum Aufenthalt in Norditalien anspornte - einen Kurs in Deutscher Sprache; leider oder glücklicherweise lagen dessen Talente jedoch auf ganz anderen Gebieten, so dass ich mit endlosem Erklären und Üben viel mehr Italienisch lernte als er Deutsch; der Naturkurs setzte sich in Meda fort, wo nun wirklich die beiden Sprachen - „Dialett‘ de Milan“ und „Vero Italiano“ - überlebenswichtig waren. Damals sprach man dort mit allen Bekannten Dialetto, und mit Fremden richtiges Italienisch. (Habe ich das Geschichtlein mit dem „Gemüse“ etwa schon erzählt? Natürlich, im Rundbrief Nr. 5. Da ich kein Zeilenhonorar erhalte: bitte selber dort nachschauen!)
Nun aber eben das Französisch. In der Sek hatten wir natürlich Franzstunden gehabt, die Klasse war auch durchaus lernwillig und wir machten guten Fortschritt, bis uns anfangs der zweiten Sek ein neuer Professor dafür zugeteilt wurde. Dieser war sehr sympathisch und konnte Französisch aus dem effeff. Aber als Dompteur einer Horde von eher wilden Lümmeln der „Suisse primitive“ war er ziemlich verloren. Schon bald ging es in unseren Franzstunden beachtlich hoch zu und her; Bücher und Hefte flogen durch die Luft, einmal wurde am Boden ein Lachsack betätigt und hin her verschoben, Gelächter und Lärm waren nicht zu bändigen. Bei allem guten Willen - beiderseits - siegte immer und immer wieder das schwache aber doch recht stimmgewaltige Fleisch der Elèven über deren willigen Geist, der liebe Herr Professor war eigentlich nur noch geduldet. Das ging so weit, dass wir mal in der einstündigen Nachmittagspause eine Krisensitzung abhielten mit dem höchst dringlichen Beschluss, wir würden im eigenen Interesse künftig auch in der Franzstunde bei Professor Zay ebenso brave Lämmer sein wie in allen anderen Fächern. Hat es geholfen? Eben - leider wie vorherzusehen nicht recht lange. Bis zum „après si, l‘imparfait“ reichte es gerade noch mit knapper Not, doch ein wirkliches Verständnis blühte nicht auf.
Nun sind wir also wieder im Jahr 1953, bei Reichmuth in Schwyz, der Seppli sucht einen Vorwand, um neuerdings ein wenig Weltluft zu schnuppern. Richtig, für die Matura muss das Französisch verbessert werden. Also sucht man sich per Inserat eine Schnitzlerstelle im Welschland: die einzige Meldung kommt aus Lausanne, von den Meistern Léopold Frères. Diese waren spezialisiert auf Stilrahmen, welche sie weit herum den Vergoldern und Rahmenfabriken lieferten. Aber auch für verschiedene Uhrenfirmen schnitzten sie aufwendige Teile für Schaufenster-Etalagen. So hatten wir einmal etwa 200
An der GV 1975 wurden drei Mitglieder aus dem VSHB ausgeschlossen, weil sie den Mitgliederbeitrag von Fr. 50.- schon länger nicht bezahlt hatten. Auch wurden Bedenken geäussert über die „sorglose Aufnahmetaktik“ in den Verband. Man verlangte damals dafür Referenzen und Bilder von eigenen Arbeiten. Nicht alle Kandidaten goutierten dies: einer, aus der Ostschweiz, sandte statt der Bilder einen ganz entrüsteten Brief . . .
Der Kollege Ernst Schoebel aus Schwyz verstarb 1974. Der Vorstand des VSHB hatte die sympathische Idee, für ihn auf Kosten - nicht des Verbandes, sondern einiger Kollegen - ein stilvolles Holzgrabmal zu errichten. Dafür wurde ein kleiner Wettbewerb lanciert; zur Ausführung gelangte der Entwurf von JS: ein schmale Stele mit Relief des Evangelisten-Symboles von Lukas - Patron der Bildhauer und Maler, ein Buch mit Malerpalette und Bildhauerwerkzeug.
Eigentlich war beabsichtigt, beim Hinschied von weiteren Mitgliedern ähnlich vorzugehen, mit dem Hintergedanken, dies könnte eine gewisse Werbewirkung für das Holzgrabmal entfalten; jedoch versandete die Idee nachher gleich wieder.
Immer und immer wieder kommt die Bitte in den Nachrichten, man möge doch gute Bilder von eigenen Arbeiten einsenden! (Ende 2007 scheinen Bilder von Arbeiten der Mitglieder kein Thema mehr zu sein?)
1976 führte der Verband erstmals einen Kurs für Preiskalkulation des Holzbildhauers durch, im Gewerbeschulhaus Stans. Die GV dieses Jahres war in Weinfelden. Sie war begleitet von einer Kunstausstellung in der stimmungsvollen Kellerbühne von Conrad Gubler.
Walter Steiner aus dem Toggenburg, der Weltmeister-Skiflieger, war, wie Sie sich vielleicht erinnern, gelernter Holzbildhauer und bei uns Mitglied. Dass er in der Presse immer wieder als „Holzschnitzler“ bezeichnet wurde, lag unserm damaligen Redaktor Werner Dort sehr auf dem Magen. Seiner Ansicht nach hätte es „Holzbildhauermeister“ heissen müssen (das Reglement war noch nicht geboren . . .). Die Bezeichnung „...meister“ stiess hingegen wieder einigen Brienzern eher sauer auf. Wie zitierte doch jeweils mein Faktotum Gottfried Meyer, der zur Nazizeit in Niederbayern aufgewachsen war, den „grössten Feldherrn aller Zeiten Gröfaz“: „Wwirr habben Prrobbleme gewwälzt und Prrobbleme gewwälzt ! ! !“
Rosinen aus den VSHB-NACHRICHTEN
In Nr. 90 / Nov. 77
wird ein langer Brief von Dr. Anbar abgedruckt, welcher sich neben seinem Beruf als Direktor eines wissenschaftlichen Instituts in Palo Alto Kalifornien mit dem Verfassen eines Buches über Holzkunst befasst. Nach einer Reise in ganz Westeuropa beklagt er sich bitterlich, dass er in der Schweiz - ausser den Heimatwerken - nur gerade zwei Läden gefunden habe, welche ausschliesslich Schweizer Holzkunst verkaufen. Er empört sich darüber, in Brienz, Interlaken und Zürich „viele Kunst- und Souvenirläden mit massenproduzierten Schnitzereien aus dem Val Gardena gefüllt zu sehen, welche (nach Auswechseln der Etiketten) als „Schweizer Holzkunst“ verkauft werden; in einem Laden erzählte man ihm, diese kämen aus Appenzell, in einem andern, sie wären aus Luzern, noch in einem andern, man wüsste nicht woher, aber ganz gewiss SWISS MADE! In Zürich besuchte er mehrere Läden, welche ANRI-Produkte verkauften, der grössten Fabrik in Italien, welche maschinengemachte Schnitzereien in Massen herstellt: dort sagte man ihm geradeheraus, diese wären in Brienz von Hand gemacht . . .
„Diese Massenprodukte werden zu ziemlich hohen Preisen verkauft. Für uns - und wir haben ihr Land ein halbes Dutzend Mal besucht - war dies die erste Begegnung mit organisierter Unredlichkeit in Schweizerischen Geschäften.“
Dr. Anbar ist besorgt, dass unter diesen Umständen die traditionelle Schnitzlerkunst in Kürze gänzlich verschwinden könnte. Er macht den Vorschlag, es sollte in Brienz ein Museum mit typisch Schweizerischen Holzschnitzereien errichtet werden, und bietet dazu jede mögliche Hilfe an.
Die Botschaft und das Angebot sind anscheinend nicht auf sehr fruchtbaren Boden gefallen?
Nr. 92 / März 78
Das neue Reglement über die Ausbildung und die Lehrabschlussprüfung für den Beruf der Holzbildhauer ist vom BIGA auf den 1. März 1978 in Kraft gesetzt worden.
Ein kurzes und ein ausführliches Berufsbild des Holzbildhauers sind ebenfalls vom VSHB erarbeitet worden und sind druckbereit.
schöne reich geschnitzte kleine Rahmen herzustellen, die dann echt vergoldet, als Teil einer Werbekampagne für einen speziellen Anlass allein in London in Uhrengeschäften ausgestellt wurden. War es möglicherweise die Krönung der Königin Elizabeth? Etliche Male gab es figürliche oder ornamentale Möbelfüllungen zu Schnitzen, in einem als „savoyardisch“ bezeichneten Stil.
Eine Spezialität Léopold‘s war auch das Überziehen von allerlei Gegenständen, z.B. von ganzen kleinen Bäumen, mit farbigem „Filz“, ebenfalls für Schaufenster. Dazu wurden die Sachen zuerst mit einem farbigen Lack gespritzt, der so eingestellt war, dass er eine Weile klebrig blieb. Anschliessend wurden Textilpartikel in der gleichen Farbe mit einem Blasapparat darauf gespritzt. Das ergibt oft ganz überraschende Effekte: eben „eye-catcher“ für die Schaufenster.
Die Gebrüder Léopold waren Junggesellen, zusammen bewohnten sie ein Haus am damaligen Stadtrand von Lausanne. Dort hatten sie das ganze Untergeschoss mit kleinen und grossen Aquarien angefüllt; bald wurde ich damit betraut, für die Wassertiere verschiedene Futterarten in der Stadt einzukaufen. Das war ein Vertrauensbeweis, denn die exotischen Fische waren der eigentliche Lebensinhalt der Brüder.
Die Werkstatt lag ziemlich nahe dem Zentrum von Lausanne, oben an der Avenue de Morges. Sie war in einem einstöckigen Gebäude eingemietet, etwa 25 mal 5 Meter messend. Darin waren neben den Schnitzbänken einige Schreinereimaschinen, daneben ein Abteil zum Spritzen. Der jüngere Bruder war der Schnitzer und Geschäftsführer, der Ältere befasste sich mit dem Zuschneiden und den Schreinerarbeiten. Neben den Chefs arbeiteten zwei ausgebildete Holzschnitzer (der Italiener Ottorino Cerri und ich) und der Lehrling Michel. Das Arbeitsklima war nicht direkt schlecht, aber auch nicht gut. Das Vertrauen der Léopold‘s erstreckte sich nämlich wohl auf den privaten Bereich (Fische) und den finanziellen (ich wurde z.B. damit betraut, jeweils am Samstag die Einzahlungen der Brüder und der Firma auf dem Postamt vorzunehmen), nicht aber auf den beruflichen Sektor. Der ältere Patron war stark schwerhörig; immer wenn neben der Arbeit ein kleines Scherzwort fiel und wir lachten, bezog er das auf sich und glaubte, er werde ausgelacht. Sein Bruder wusste wohl, dass dies nicht stimmte. Doch sein Problem war es, dass er fest glaubte, ich sei einzig und allein nach Lausanne gekommen, um seinen Betrieb auszuspionieren und ihn dann dort zusammen mit Ottorino zu konkurrenzieren. Der Gedanke war mir nie gekommen! Allerdings konnte es suspekt scheinen, dass wir beide gar manchen Abend bei einem alten Italiener verbrachten, der uns alle Tricks des Vergoldens in gedrängter Form beibrachte, oder dass wir in der Freizeit gerne die Runde bei sämtlichen Rahmenhandels- und Vergolderschaufenstern der Stadt machten, um anzuschauen und zu skizzieren, was an schönen Sachen ausgestellt war: pure Weiterbildung.
Ja und jetzt die französische Sprache, und die Matura-Vorbereitung? Ehrlich gesagt, französisch üben konnte ich zur Genüge, aber mehr in Natur als aus den - im übrigen vorzüglichen - Heften der Abendschule. Die Stadt bot halt doch so viel Ablenkung, dass die Kurse immer mehr in den Hintergrund gerieten und schliesslich ganz versandeten. Schade, so kurz vor dem Abschluss. Doch auch ohne Diplom habe ich ungemein davon profitiert.
Übrigens, mit dem Französisch in Natur habe ich mich mal nicht schlecht blamiert. Beim Mittagessen in einer Pension an der Place Chauderon wurde in den Nachrichten gemeldet, in der Deutschen Schweiz sei ein Kleinflugzeug am „Oschtüggli“ (Hochstuckli) abgestürzt und zerschellt. Da versuchte ich, meinen welschen Tischgenossen zu erzählen, ich sei da in der Nähe daheim und ginge dort oft Skilaufen. „Hochstuckli, c‘est là où nous allons skier (schi-er!)“ Es gab ziemlich erstaunte Gesichter bis allen klar war, dass es sich um „faire du ski“ handelte. Alors ces Suisses primitivs!
An der GV 1977 auf der Ufenau war dies immer noch ein Thema des „Schweizerischen Holzbildhauer-Meisterverbandes“. Ein Antrag auf Umbenennung zu „Holzbildhauerverein“ wurde abgelehnt. Auch dem Antrag, die Bezeichnung „Meister“ fallen zu lassen, wurde nicht entsprochen, weil die Umbenennungen enorme Kosten verursachen würden, „anderseits weder materiell etwas einbringt, noch den Geist der Mitglieder zu beeinflussen imstande ist. Die Bezeichnung MEISTER wird von einigen Mitgliedern als etwas hochstaplerisch empfunden, da unser edles Handwerk ja keine Meisterprüfung kennt. Sie ist aber einfach so zu verstehen, dass es sich um Holzbildhauer handelt, die selbständig einen Betrieb führen, und keinesfalls als künstlerischen Ehrentitel. Wollte man den Meistertitel in diesem künstlerischen Sinne verstehen, dann böte allerdings auch eine eigentliche Meisterprüfung keinerlei Gewähr, dass der Absolvent ein MEISTER sei.“
Ist dem noch etwas beizufügen? Kaum!
„Auch Künstler in der Meisterklasse basteln mal mit Kleistermasse.
Kommt aus dieser Kleisterklasse wohl ne grosse Meistermasse?“
Im Juli 1977 führten wir im Photostudio Ritz in Adliswil einen Kurs für das Photographieren von Skulpturen durch. Die Teilnehmer brachten eigene Arbeiten mit. Der Fachmann führte sie in die Geheimnisse der Belichtung und Beleuchtung ein, Licht- und Schattenwirkung, Bildaufbau, Hintergründe usw.: alle haben davon merklich profitiert! Für die Fortgeschrittenen war damals durchaus auch noch das Selber-Entwickeln, -Kopieren und -Vergrössern ein Thema.
Dieser fleissige Bildhauer-Manöggel zierte ab Gründung des Verbandes in vielen Varianten, eher sporadisch, dessen Schrifttum. Lange Jahre gehörte auch der sinnige Spruch dazu: „Vereint ist möglich, was dem Einzelnen zuviel.“ Franz Ledergerber hat allerdings - respektlos - den Spruch leicht variiert: „Vereint ist möglich, was dem Einzelnen zuwider“. 1989 wurde dann das heute noch gebräuchliche Logo eingeführt, aufgrund eines Wettbewerbes, vom Gewinner Urban Hauser. Der Manöggel indes wurde dann, nun frei geworden, von Josef Schibig für sein Firmenlogo annektiert, oder usurpiert?
Eine dunkle Zukunft für die Schweizer Kunstszene.
Mit nahezu 700 Teilnehmern ist die Bewerbung um einen eidgenössisches Kunststipendium zu einer Monsterveranstaltung geworden. Fritz Billeter und Bice Curiger haben sich in Lausanne umgesehen und die Ergebnisse dieser Umschau nachfolgend festgehalten.
„Die Jury musste feststellen, dass die zahlenmässige Zunahme von keiner Qualitätsverbesserung begleitet war. Der Gesamteindruck war niederschmetternd. Als völlig altmodischer Mensch möchte ich zuerst festhalten dass gerade bei den Jungen das Verhältnis zur Leistung stark gestört ist. Während in der gegenwärtigen Rezessionszeit Tausende um ihre Arbeitsplätze bangen, oder ihr Letztes hergeben müssen um ihn behalten zu können, liefern weit mehr Künstler als früher ein erbärmliches NICHTS ab.
Da heftet Albert Bonnet drei gehäuselte Blätter, übersäht mit Telefonbuchkritzeleien, und mutet dem Betrachter zudem eine schriftliche Erläuterung seines Tiefsinns zu. Da hat Kaspar Pfenninger mit der Spraydose mit grossen Lettern "Sich immer so prostituieren müssen“ hingemalt und diesen Satz mit einer Frauenfigur im Zille-Stil konfrontiert. Da hat Raymund Hoepfinger in 3 Sprachen und auf 3 Tafeln die Aufforderung gedruckt: Bitte gebt mir ein Stipendium. Falls er und Kollege Pfenninger es ironisch meinen, fällt die Ironie flach - oder auf sie zurück. Der Kitsch treibt vielfältige Blüten. Christlich religiösen Kitsch mit einem Schuss Bodenständigkeit beschert uns der Plastiker Karl Imfeld, Lungern, während er bei Kurt Frei, Brugg, sich als leerer gesuchter Formaufwand voller Akkuratesse niederschlägt. Mandala-Kitsch steuert Anne Marie Weisskopf bei, Herbert Kopainig aus Heiden hält es mit knalliger indischer Exotik und die Zeichnungen von Christophe Krafft, Chavanne streicheln eine pubertär-erotische Thematik. Rose lneichen Luzern kämpft gegen die Umweltzerstörung (Baumord), aber gute Gesinnung bedeutet noch lange nicht gute Kunst. Die Jury war bei einer derartigen Jahresernte gewiss nicht zu beneiden. Vor allem die Qualitätsfrage gibt zu denken.“
Fritz Billeter TA 28.3.1978
Was soll man dazu sagen, dreissig Jahre später? Nach meiner Ansicht hat Billeter - siehe Titel - leider eine sehr treffende Prognose gestellt.
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