SCHIBIG BILDHAUER CH-6422 STEINEN Switzerland

Holz - Stein - Bronze

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Das Restaurieren gehört zu unserer täglichen Arbeit:Christuskopf
es beginnt mit dem Flicken und Ergänzen, auch Bemalen und Vergolden (Fassmalen*) von mehr oder weniger grossen Partien an antiken Statuten, Interieurs, Möbeln und Ornamenten, in Holz, Stein und teils Malerei. Dazu sind nicht immer genaue Vorlagen vorhanden, d.h. die Teile müssen ganz im Stile und in der Stimmung des Objektes und seiner Umgebung nachempfunden werden: hier hat der Künstler, wie ein perfekter Orchestermusiker, seinen persönlichen Ehrgeiz hinter das Gesamtkunstwerk zurückzustellen!
Dann gibt es aber auch immer wieder grössere Werke oder Werksteile, die ganz neu erfunden werden müssen oder dürfen. Man denke z. B. an den Einbau einer neuen Kirchenorgel in einen durch Jahrhunderte gewachsenen Raum. Das braucht sehr viel Einfühlungsvermögen und Bereitschaft zur Zusammenarbeit vieler Beteiligter: Architekt, Orgelbauer, Organist, Chor, Kirchenpflege, Denkmalpflege, Handwerker und Künstler.
Gelegentlich erstellen wir auch gänzlich neue Arbeiten und Gegenstände aufgrund von Bildern. Z.B. ein wertvolles altes Uhrwerk, dessen Gehäuse im Laufe der Jahrhunderte verloren, vernichtet, gestohlen worden ist. Oder wir schnitzen neue Figuren anstelle antiker, die ebenfalls gestohlen worden sind. Dies erfolgt manchmal auch präventiv, damit die wertvollen Originale im sicheren Tresor aufbewahrt werden können, während unsere täuschend genauen Kopien am ursprünglichen Standort für das gewohnte Gesamtbild sorgen.
Wir können hier nur ein verschwindend kleines Partikel aus unserer jahrzehntelangen Tätigkeit zeigen. Wenn Sie Fragen in Sachen Restaurierung haben, geben wir gerne unverbindlich Auskunft.

*Fassmalen: ein Site-Besucher aus Irland fragte, was dieses Wort bedeute. Dabei wurde mir bewusst, dass sicher auch viele Deutschsprachige damit nichts anfangen können?
Offensichtlich hat es nicht zu tun mit einem Fass! Nein, es kommt von „fassen“: die Holzskulptur wird mit Farben und Edelmetallen gefasst wie z.B. ein Edelstein in Gold. Es geht also um die uralte Kunst des Bemalens und Vergoldens (echte Poliment-Glanzvergoldung) von Holz-Statuen und Ornamenten. Die Technik ähnelt immer noch jener, die von den Alten Ägyptern vor Jahrtausenden angewendet wurde.
Eine komplette Fassmalerei erfordert 20 bis 30 Arbeitsgänge. Zuerst wird das für dieses Verfahren meist eher grob geschnitzte Holz mit mehreren Schichten Kreidegrund überzogen. Dieser Grund wird mit Spezialwerkzeugen graviert und geschliffen, die feinen Details werden herausgearbeitet. Dann kommen für die mit Metallen zu belegenden Partien mehrere Anstriche von Poliment, welches hauptsächlich aus rotem Bolus besteht, was den alten Vergoldungen den warmen rötlichen Schimmer verleiht. Der Bolus dient als Binder für die hauchdünnen Folien von Gold oder Silber. Nach deren Anschiessen (Auflegen) werden sie mit einem Achatstein poliert. Die farbigen Teile werden ebenfalls in mehreren Schichten bemalt, oft mit Ei-Tempera als Bindemittel.

FussA great deal of our normal daily work involves the art of restoration: beginning with repairing an d finishing, including painting, gilding and mounting more or less small parts on antique statues, intarsia, furniture and ornaments, in wood or stone. Frequently, no pictorial evidence exists and replacement parts have to be created in ‚tune‘ with the existing. In such cases the the restorer has to ensure that the artistic integrity of the whole is preserved. Often there are larger works that have to be created entirely afresh. For example, the introduction of a new organ in an old church, whose style has developed over the centuries. This demands sympathetic understanding and co-operation between many partners: architect, organ-builder, organist, choir, church-committee, deputies of the preservation of monuments, craftsmen and artists.
Occasionally we create totally new artifacts such as replicas, from pictures; for example, a case for a valuable old clock movement whose case has been lost, destroyed or stolen in centuries past. We also carve replacement statues for stolen ones.Occasionally we produce replicas so that the precious original may be preserved in a museum or a safe place.

Here we can present only a very small exposé of our decades-long activities. If you have questions about restorations, we are prepared to discuss them with you, without obligation.

A friend from Ireland asked about the german word „Fassmalen“. Obviously it has nothing to do with Fass (vat, tub, cask, barrel). It is composed from the parts fassen = to set (e.g. precious stones, gems) and malen (to paint). In our case the word fassmalen means the special old art of setting wood-carved sculptures (statues and ornaments) with gold and other metals, and colours, still following the techniques used by the Egyptians several thousand of years ago. To complete a setting there are 20 to 30 procedural stages involved. First of all the roughly carved wood is covered with several layers of a special plaster. With special tools, the hardened plaster is engraved and filde so as to give the sculpture ist finer details. The sculpture is then prepared for gilding by applying several layers of bole which is mainly red (this red background can be seen coming through old gildings). The very thin gold-leafs are laid on the bole, which serves as glue and are then burnished with an agate. The parts not to be gilded are paintted with, mainly, egg-tempera.

 

Truhe St. Nikolaus

Vorher

nachher

6853 Diese Truhe hatte viele Jahre bei einem Stall im Freien als Futtertrog gedient, die Farben und Motive waren nur noch mittels vieler Tricks zu eruieren; nun ist sie wieder ein Prachtsstück! 7490 Wurmbehandlung, Teile ersetzen, Fassung restaurieren
Dieser wertvolle Konsoltisch war dick mit schwarzer Farbe eingeschmiert!
6853 This chest had been used for many years as a feed-box in a cow-shed. Many tricks allowed us to reconstruct the old colours and motifs. 7490 Worm-treat the worm-eaten lime-wood, new parts, restore the painting and gilding  
Kreuzweg Beat Gasser

Restaurieren von Skulpturen in der Kirche St. Franziskus in Zürich

Die Franziskus-Kirche (die rote Kirche an der Albisstrasse in Wollishofen) wurde ca. 1925 von Architekt Josef Steiner aus Schwyz erbaut. Der junge und damals noch unbekannte Holzbildhauer Beat Gasser aus Lungern konnte dafür mehrere Skulpturen gestalten: einen Kreuzweg (Reliefplatten aus Birnbaumholz), die lebensgrosse Statue des Heiligen Franziskus, eine Gruppe „St. Antonius-Brot“. Sehr interessant für den Bildhauer ist dabei, dass Gasser damals seinen späteren charakteristischen und viel nachgeahmten Stil noch nicht entwickelt hatte. Nur das durchgehende „Schnitteln“ der Oberflächen, das er anscheinend von seiner Ausbildung in Brienz heimbrachte, ist schon erkennbar. Die Details - Köpfe, Hände - sind sehr fein ausgearbeitet.
Nach verschiedenen Veränderungen, der die Kirche im Lauf der Jahre unterworfen war, wird sie 2004 durch das Architekturbüro Felix Schmid, umfassend restauriert.

Schibig sculptor stellt die verschiedenen Holzskulpturen wieder fachgerecht Beat Gasserinstand. Besonders die Kreuzwegreliefs (Höhe ca. 70 cm) haben durch frühere Veränderungen, eine etwas unglückliche Art des Verleimens mit als Verstärkung eingelassenen Querleisten, und durch das starke „Arbeiten“ des Birnbaumholzes ziemlich gelitten. Fugen sind aufgesprungen, Risse müssen ausgeflickt und nachgeschnitten werden. Die grossen Farbunterschiede werden möglichst ausgeglichen.

Relief Napoleon
Vergolden
Rahmen vergolden Putto
Ein Relief von einer Schlacht Napoleons in Aube ergänzen / restaurieren
Echt Vergolden von Putto
Echt Vergolden eines Spiegelrahmens
Bemalen und echt Vergolden von Putten / Engelsköpfen

Wegkreuz vorher:

Wegkreuz nachher:

 

SCHIBIG BILDHAUER, Bitzistrasse 11, CH-6422 Steinen SZ schibig@sculptor.ch

Martin Schibig: 079 392 24 47 martin.schibig@gmx.ch

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